Bereits über 1 Million Besucher haben die Ausstellungen im extra dafür umgebauten Gasspeicher der Stadt Pforzheim besucht. Dort präsentiert Yadegar Asisi jetzt das Panoramabild „Amazonien“ ab Dezember 2024. Das Rundbild zeigt den Regenwald am Amazonas auf 32m Höhe und 110m Umfang. Bio-advice war für die Präparate der großen Begleitausstellung zuständig.
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Der Eingangsbereich der Ausstellung „Amazonien“ mit Dr. Britta Uhl (links) und Dr. Mirko Wölfling von bio-advice. Die von uns erstellten Exponate werden in den kommenden Jahren ein Millionenpublikum begeistern.
Wir haben die passende Auswahl der Organismen mit der Asisi-Crew besprochen und alles für die Erstellung der Exponate besorgt. Dabei wurden zahlreiche Insekten und andere Gliederfüßer aus Südamerika in nicht mal einem Monat organisiert und ausstellungsfähig gemacht. Der Besucher kann nun z.B. eine Vitrine sehen, welche mit hunderten Käfern die Artenvielfalt im Amazonas verdeutlicht. Weitere Exponate wurden dabei nach Kundenwunsch so präpariert, dass die Tiere wie lebendig wirken.
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Dr. Mirko Wölfling von bio-advice (links) zeigt dem Asisi Creative Director Mathias Thiel einen Insektenkasten mit zahlreichen Käfern aus Südamerika. Die Käfer sind nun Teil eines großen Vitrinentisches zur Veranschaulichung der riesigen Artenvielfalt im Amazonasgebiet.
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Die gemeinschaftlich ausgewählten Käfer sind nun Teil eines großen Vitrinentisches zur Veranschaulichung der riesigen Artenvielfalt im Amazonasgebiet.
Als Grundlage für die Auswahl der Exponate dienten die Geschichten, die hinter den Organismen stecken. Diese sollen über die Ökologie einzelner Arten und deren Funktion im Regenwald informieren. Dabei war es wichtig Arten zu wählen, die auch aufgrund ihrer Größe oder Optik beim Besucher für Begeisterung sorgen. Ein Beispiel ist die Pepsis-Wespe. Diese größte Wespe der Welt ist ein Parasitoid mit interessantem Verhalten. Sie lähmt eine Vogelspinne mit ihrem Stich, zieht sie in ein Erdloch und legt ihr Ei darauf. Die Larve der Wespe ernährt sich dann von der lebenden Spinne. Für die Ausstellung hat bio-advice Exemplare beider Arten besorgt und lebensgetreu präpariert. Zu sehen ist jetzt in der Ausstellung, wie die Wespe und die Vogelspinne aufeinandertreffen.
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Die größte Wespe der Welt greift eine Vogelspinne an um sie mit ihrem Stich zu betäuben.
Als weiteres Beispiel haben es Dungkäfer in die Ausstellung geschafft. Sie sind essenzielle Zersetzer im Regenwald. Zudem sammeln sie Dung von Säugern, welcher gelegentlich mitgefressene Samen enthält. Die Käfer tragen somit durch das wegrollen der Kotballen zur Samenverbreitung bei. Zum Thema „Tarnen und Täuschen“ wurden Heuschrecken präpariert, die Blätter ähneln. Ein weiteres Exponat sind zu diesem Thema Falter der Gattung Cithaerias, welche durchsichtige Flügel haben und damit auf dem Untergrund quasi unsichtbar sind.
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Die Falter das Gattung Cithaerias haben durchsichtige Flügel – eine perfekte Tarnung im Regenwald auf jedem Untergrund.
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Die Dungkäferpräparate werden auf Sockel fixiert. So kommen die Tiere bestens zur Geltung.
Als Publikumsmagnet sieht man in der Ausstellung das schillernde Stahlblau der Morphofalter schon aus großer Entfernung. Besucherführer können dazu erzählen, dass die Farbe nicht durch Farbpigmente zustande kommt. Die blaue Färbung entsteht durch Lichtbrechung an den Feinstrukturen der Falterschuppen. Die Farbe der Morphofalter dient dabei zur innerartlichen Erkennung. Farben können jedoch auch zur Verwirrung von Räubern eingesetzt werden (Flashcoloration). Das sind Tiere, die getarnt sind und plötzlich auffällige Farben preisgeben, wenn sie aufgeschreckt werden. Bio-advice hat für diese Präparate bestimmte Heuschreckenarten besorgt. Die Tiere wurden im typischen Fluchtverhalten präpariert, sodass die kräftigen Farben lila und pink auf den Hinterflügeln sichtbar werden.
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Ein fast fertiges Präparat von Heuschrecken mit „Flashcoloration“ aus Südamerika für die Begleitausstellung (Nadeln werden noch entfernt). Bio-advice hat die Tiere so präpariert, dass sie so lebendig wie möglich wirken.
Es sollten für die Ausstellung auch Interaktionen mit Menschen beleuchtet werden. Zu sehen sind in diesem Zusammenhang mehrere Präparate von „Gewehrkugelameisen“, wie sie in der Vitrine am Glas nach oben laufen. Für den Menschen ist der Stich dieser Ameisen einer der schmerzhaftesten weltweit. Dieser soll so schmerzhaft sein, wie wenn man von einer Gewehrkugel getroffen wird – daher der Name der Tiere. Die Stiche der Tiere werden im Amazonas bei Ritualen von Indigenen eingesetzt. Neben den Ameisen werden aber auch Käfer ausgestellt, deren Flügeldecken irisierende Farben haben. Sie finden bei den Einheimischen Verwendung als Schmuck z.B. in Form von Halsketten. Natürlich wurden zu allen Informationen von uns passende Texte kreiert, welche schließlich in der Ausstellung an den Vitrinen befestigt wurden.
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Die Vitrine mit den Bullet-Ants (Gewehrkugelameisen). Die für Ameisen riesigen Tiere haben einen so schmerzhaften Stich, dass er sich anfühlt als sei man von einer Gewehrkugel getroffen. Bio-advice hat mehrere dieser Tiere besorgt und so präpariert als ob sie die Innenseite der Vitrine hinaufklettern. Damit sich die Präparate am Glas wie lebende Ameisen „festhalten“ können, wurde ein Spezialverfahren von bio-advice entwickelt.
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Käfer, die von Indigenen zu Schmuck verarbeitet werden. Bio-advice hat auch die Texte für die Ausstellung geliefert.
Neben herausragenden Präparationsleistungen konnte bio-advice auch Seltenheiten wie einen Riesenbockkäfer, Juwelenkäfer und eine Prachtbiene organisieren. Auch dazu können Besucherführer interessante Inhalte vermitteln: Der Riesenbockkäfer braucht über 10 Jahre für seine Larvenentwicklung. Die Juwelenkäfer werden bezogen auf das Gewicht der Präparate teurer gehandelt als Gold und die Prachtbienen sammeln Duftstoffe von Orchideen um Paarungspartner anzulocken.
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Prachtbienen zählen zu den schillernden Juwelen des Regenwaldes und fallen auch aufgrund ihrer Größe auf (Hornissengröße). Gute Präparate sind jedoch nicht einfach zu bekommen und werden nur selten ausgestellt.
Aber auch Sonderwünsche wie eine präparierte Tigermücke wurden kurzfristig realisiert. Bio-advice ist umfangreich vernetzt zu zahllosen Instituten, Museen und privaten Lieferanten. So können langwierige Importe oft vermieden werden. Asisi konnte somit innerhalb kurzer Zeit außergewöhnliche Exponate für eine komplette Begleitausstellung von bio-advice beziehen.
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Das Moskitomodell von Frau Stöß kommt unter die Vitrine. Bio-advice hat ein dazu passendes Original vom Tigermoskito besorgt, welches nun vor dem Modell zu sehen ist (Einschubbild).
Dem Asisi-Team wurden auch die Grundlagen der Präparation und die richtige Aufbewahrung der Exponate vermittelt. So kann eine über Jahrzehnte sichere und langfristige Ausstellung und Lagerung der Präparate gewährleistet werden. Zudem wurden die Exponate nach den gültigen Artenschutzrichtlinien erstellt. Darüber hinaus handelt Bio-advice nach dem Prinzip „minimal-impact“, wenn es um die Beschaffung der Exponate geht. Tiere aus Altsammlungen und Museen oder ungenutzte Beifänge aus der Forschung werden dabei bevorzugt um Neuimporte zu verhindern.
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Um eine langfristige Haltbarkeit der Präparate zu gewährleisten wurde dem Asisi-Team der richtige Umgang mit dem Insektenmaterial vermittelt. Bei richtiger Erstellung und Aufbewahrung sind entomologische Präparate quasi unbegrenzt haltbar. Links: Ginny Lehmann (Asisi Project Management), Lucas Tietjen (Asisi Regie und Film), Dr. Mirko Wölfling und Dr. Britta Uhl (bio-advice).
Fazit:
Ein Millionenpublikum ist begeistert durch eine Ausstellung, die mehr Verständnis für den Regenwald bringt. Bio-advice konnte dazu die Präparate für die Begleitausstellung beitragen. Die Besucher lernen die grüne Lunge der Erde zu schätzen und zu schützen. Asisi hat zahlreiche hochqualitative Exponate und Texte für die Ausstellung in Rekordzeit erhalten. Das Team wurde zudem für die langfristige Ausstellung und Aufbewahrung, Schädlingsprävention und Reparaturen geschult.
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Einblick in einen kleinen Teil der fertigen Ausstellung.
Wenn Sie eine Ausstellung planen, dann wenden Sie sich gerne an uns. Zusammen werden wir die optimalen Exponate für Ihr Ausstellungskonzept finden. Wir besorgen Ihnen Ihre Wunschexponate mit hoher Sorgfalt nach den aktuellen Artenschutzrichtlinien. Überzeugen Sie sich gerne selbst von der hohen Qualität der Ausstellungsstücke bei einem Besuch im Panometer Pforzheim.
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Weitere Bilder zur Begleitausstellung „Amazonien“.